Gruppenleiterschulung "Prävention Kindeswohlgefährdung"
von Christiane Hess (Kommentare: 0)
Zu Beginn definierten wir "das Kindeswohl" in Kleingruppen, welche materiellen und geistig/erzieherischen Bedürfnisse Kinder und Jugendliche haben. Daraus resultierte dann die Festellung, dass manchmal nur ein oder mehrere nicht erfüllte Bedürfnisse in Kombination das Kindeswohl gefährden. Für die weitere Schulung beschäftigten wir uns mit dem sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen.
Um zu verdeutlichen, wie unterschiedlich jeder Mensch auf Grund seiner Erfahrungen bestimmte Situationen einschätzt, gab es eine 4 Ecken Methode, wo sich jeder, je nach persönlicher Meinung positioniert hat. Die individuellen Einschätzungen waren sehr interessant und verdeutlichten, dass voreilige Schlussfolgerungen gefährlich sein können, weil es anfangs oft zu wenig Informationen gibt, es jedoch allzu menschlich ist, sich erstmal eine Meinung zu bilden. Über die Vorgehensweise der Täter bis zu den den Folgen für die Opfer, lernten wir das die Grundvoraussetzung für richtiges und überlegtes Handeln, das Verstehen der Ängste und Nöte der Opfer ist. Manch einer hätte sich gewünscht, dass es einen Katalog von sicheren Hinweisen gibt, dass ein Kind missbraucht wird oder gefährdet ist. Doch so einfach ist es leider nicht. Daher konnte der Rat nur sein: Auf Verhaltensänderungen der Kinder achten, aufmerksam zuhören, Vertrauen aufbauen bzw. ausbauen.
Auch die persönlichen Empfingungen spielten an dem Weiterbildungstag eine große Rolle. Die Methode zum eigenen Nähe-und Distanz Verhalten zeigte, wie unterschiedlich Menschen empfinden und reagieren. In Gruppenarbeit wurde ein Fallbeispiel zu Handlungsschritten bearbeitet. Die richtige Vorgehensweise zu wählen und nichts zu vergessen bei der Aufklärung, war gar nicht so einfach. Das machte uns deutlich, dass man ohne dem richtigen "Handwerkszeug" nur sehr unsicher agieren kann und man einen Handlungsleitfaden kennen muss.
Christina Steinbrück, Mitarbeiterin Jugendreferat