Mit Pinsel und Farbe von A(bschürfung) bis Z(irkusclown)
von Christiane Hess (Kommentare: 0)
Gruppenleiterweiterbildung der Malteser Jugend
Am Freitagabend erhielten die
Gruppenleiter für beide Bereiche eine theoretische Einführung in die Aufgaben
und Ziele sowie Grundlagen der Materialkunde und Anwendungstechniken.
Für eine erfolgreiche
Sanitätsausbildung ist es sinnvoll, dass die Auszubildenden an eine realistisch
dargestellte Hilfssituation herangeführt werden, um Ängste abzubauen und
Kompetenzen zu stärken. Die Arbeit an einem Darsteller bietet die Möglichkeit,
die mentale Belastbarkeit und die Kommunikation im Team zu testen, sowie das
erworbene Wissen unter einer Stress-Situation aktiv abzurufen. Daher ist es bei
der RUD sehr wichtig, dass die dargestellten Wunden anatomisch richtig
platziert sind, damit die Auszubildenden die Situation und Art und Schwere der
Verletzungen richtig erkennen und entsprechenden Maßnahmen der Ersten Hilfe
einleiten können.
Warum sich Kinder gerne schminken lassen, wo die Einsatzmöglichkeiten eines solchen Angebotes der Malteser Jugend sein können und welche Utensilien neben dem eigentlichen Schminkmaterial benötig werden, war Inhalt des zweiten Teils der Einführung. Wie welche Arbeitsmittel eingesetzt werden, Tipps aus der Praxis bezüglich der Motive und der dafür benötigten Zeit und Hygiene- und Gesundheitsmaßnahmen rundeten den Abend ab.
Der Sonnabendvormittag begann
mit einem Impuls. Anschließend modellierten die Teilnehmer, unter der
fachkundigen Anleitung der Referentin, Verletzungen, wie einer
Schnitt- bzw. Risswunde, einer Brandblase und einer Amputation eines
Fingergliedes. Die mit Wundsekret gefüllten Brandwunden erstaunten sogar
Rettungsdienstmitglieder mit ihrer realitätsnahen Anmutung.
Nach dem Mittagessen, einer
kleinen Pause und einem Gottesdienst mit unserem Jugendseelsorger Pfarrer
Hamann, ging es dann am Nachmittag weiter mit dem Kinderschminken. Als Erstes
verwandelten sich die Teilnehmer via Ganzgesichtsschminke gegenseitig in
"gefährliche" Tiger. Der Referent erklärte dabei sehr
anschaulich die Vorgehensweise und den Einsatz der verschiedenen Arbeitsmittel.
Nachdem 12 Tiger durch den Seminarraum schlichen, entstanden wunderschöne
Regenbogenverzierungen und Sternregen in den Gesichtern.
Am Abend traf sich die
Mehrheit zu einer erfrischenden Spielerunde. „Tabu“-Partie war von herzlichem
Lachen und angestrengtem Ratefieber begleitet. Nur die fortgeschrittene Uhrzeit
beendete den amüsanten Spieleabend.
Auch der Sonntag begann mit
einem Impuls. Danach entstanden einfache Schürfwunden und eher harmlose dicke
Beulen auf der Stirn. Diese wurde dann genutzt, um einen Fremdkörper im Kopf
stecken zu lassen. Dabei war der Phantasie keine Grenze gesetzt und so prangten
neben Holzspießchen auch Metallstücke auf der Stirn so mancher Teilnehmer. Als
kleine Zugabe zeigte uns die Referentin noch eine großflächige Verbrennung und
eine Fleischwunde mit offen liegenden Sehnen, was unbestritten die hohe Schule
der RUD ist.
Die Zeit verging wie im Flug,
nach Auswertung der Erwartungen und Erkenntnisse, hieß es schon wieder zusammen
zu packen. Sowohl die RUD als auch das Kinderschminken sorgten für allgemeine
Erheiterung, ohne den Anspruch dabei einzubüßen. Ein wirklich gelungenes
Weiterbildungswochenende, an das sich die Gruppenleiter noch lange erinnern
werden. Unser
Dank gilt den Referenten und
allen, die an der Vorbereitung beteiligt waren und den Teilnehmern für ihr
Interesse und die gute Mitarbeit. Christina Steinbrück, Alexander Al-Masri, Mitarbeiter Jugendreferat