Segeltörn mal anders … 

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Mit den Gezeiten - Segeltörn zu besonderen Zeiten

Mit einer Menge Nase-Mundschutzmasken und Desinfektionsmittel in der Tasche ging es am 16.08.2020 los. Unser Ziel war die Nordsee. Der Start-Hafen lag in Stavoren, dort kamen wir gegen 20 Uhr bei dem Segelschiff „Tijdgeest“ an. Nachdem wir angekommen sind und alles fertig ausgepackt hatten lernten wir den Kapitän und seinen Matrosen kennen, zu dem gab es eine Einweisung in die Segelschule und Informationen zum Schiff, auf dem wir nun acht Tage verbringen sollten.
Ausgeschlafen starteten wir am Montag in den ersten Tag, nun sollten endlich die Segel gesetzt werden! Knoten, Seile, Klüver, Schot, Bug, Heck, Besan, aufschießen oder Steuerbord waren nur einige neue Begriffe, die wir verstehen mussten um das Schiff in Bewegung zu setzen. Es wurde geübt, denn unser Ziel war, wo auch immer uns der Wind hinbringt: Mal mit ruhiger Brise, mal mit guter Schräglage, mal mit Regen, mal mit Sonne, mal in der Natur oder mitten auf dem Meer, mal in wunderschönen Örtchen aber immer unter flatternden Segeln.

Die Schräglage brachte Einigen einen flauen Magen. Doch auf dem Deck hatte man keine Zeit, sich zu entspannen oder an den flauen Magen zu denken, denn hier musste man tatkräftig mit helfen. Aber auch entspannte Stunden konnten wir erleben. Mitten auf dem Meer ließen wir uns auf einer Sandbank Trocken fallen und erkundeten bei einer Wanderung im Watt die Lebewesen auf dem Meeresboden und erlebten die Kraft der Gezeiten. Unser Plan war es Muscheln zu sammeln, aber nicht nur diese haben wir gefunden. Auch Krebse, Seesterne und kleine Quallen wurden gesichtet. Nach ein paar Stunden mitten auf dem Meer kam langsam die Flut wieder und wir machten uns bereit, um die Segel zu setzen, um am nächsten Hafen anzulegen.

Verschiedene Städte, Orte und Inseln besuchten wir auf unserer Reise. Die Hafenstadt Hoorn, Edam, Workum, Texel oder Enkhuizen sind nur einige idyllische Orte. Mal wieder viel zu schnell, mit vielen Eindrücken, neuen Fähigkeiten, einem tollen Gruppengefühl vergingen die Tage. Die letzten Seemeilen wurden am Sonntag in Angriff genommen und die Heimfahrt stand an. Mit einem lachenden und weinenden Auge verabschiedeten wir uns von der Crew, dem Kapitän und seinem Matrosen.

Was für eine schöne Woche um mal die Geschehnisse der Welt ein wenig zu vergessen …

Marie Bringezu, FSJ´lerin

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